SEGULA ist ein weltweit tätiger Engineering-Konzern, der zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in allen wichtigen Industriezweigen beiträgt: Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Energie, Schienenverkehr, Schifffahrt, Pharmazie und Petrochemie. Die Gruppe ist in mehr als 30 Ländern und mit 140 Niederlassungen weltweit tätig und pflegt dank der Kompetenz ihrer 13.000 Mitarbeiter enge Kundenbeziehungen. Als führender Engineering-Spezialist, der Innovation in den Mittelpunkt seiner Strategie stellt, führt SEGULA Großprojekte durch, die von technischen Studien über die industrielle Anwendung bis hin zur Produktion reichen.

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Erfahrungen und Beiträge von SEGULA Technologies für EP 4.0

SEGULA Technologies Germany (STG) begann ihre Geschäftstätigkeiten am Standort Rüsselsheim am 1. September 2019 und ist damit ein noch junges Unternehmen. STG verfügt über umfangreiche Testeinrichtungen für den automotiven Bereich. Es werden Entwicklungsdienstleistungen angeboten, die vom Testen einer einzelnen Komponente bis hin zur Komplettentwicklung von Systemen reichen. Dabei spielt die integrierte CAE-Simulation eine große Rolle, um marktgerechte Dienstleistungen anbieten zu können.

Für konkurrenzfähige Angebote im Bereich der CAE-Simulationen können Ressourcen in verschiedenen Ländern genutzt werden, sodass die optimale Verbindung verschiedener CAE-Abteilungen bei der Angebotserstellung von Entwicklungsdienstleistungen eine sehr wichtige Rolle spielt. Da STG als junges Unternehmen noch Organisationsstrukturen aufbaut, ergibt sich nun die Chance, von Grund auf ein effizientes Ressourcen- und Datenmanagementsystem sowohl für den Test- als auch den Simulationsbereich zu implementieren. Dabei ist die Kombination von Test- und Simulationsdatenmanagements wichtig, um Entwicklungsdienstleistungen kostengünstig anbieten zu können.

STG führt momentan eine interne Vorabanalyse der Anforderungen an ein Simulations- und Testdatenmanagement durch. Im Fokus dieser Vorabanalyse stehen die Anforderungen an die Benutzeroberfläche sowie die standortübergreifende Zusammenarbeit der CAE-Gruppen innerhalb des SEGULA-Konzerns, wobei hier der Fokus auf Datensicherheit liegt, um entsprechende Zertifizierungen erreichen zu können. Die Ergebnisse dieser Vorabanalyse können unmittelbar im Förderprojekt verwendet werden.

Hinsichtlich CAE-Prozesse und Vergleich zwischen Simulation und Testergebnissen kann SEGULA von den Erfahrungen profitieren, welche die Projektbearbeiter bei Opel Automobile GmbH (vormals Adam Opel AG) sammeln konnten. So wurden Testdaten, aufgenommen von Fahrzeugen auf den Strecken des Testzentrums Dudenhofen-Rodgau, mathematisch aufbereitet und auf die wesentlichen Schadensbeiträge reduziert. Dieses verkürzte Profil wurde auf einen Prüfstand übertragen, so dass ein zeitlich gerafftes Dauerlaufprogramm mit gleichem Schädigungspotenzial gefahren werden konnte. Das gleiche Profil wurde auch der CAE-Abteilung zur Verfügung gestellt, die daraus ein virtuelles Profil für Mehrkörpersimulationen (MKS-Simulationen) errechnete. Mit MKS-Simulationen eines Ganzfahrzeugs konnten Belastungsprofile für einzelne Komponenten abgeleitet werden und entsprechende virtuelle Dauerlaufuntersuchungen durchgeführt werden. Die Simulationsergebnisse wurden anschließend mit den Ergebnissen der Komponente verglichen.

In einem anderen Projekt wurde der Einfluss von produktionsbedingten Abweichungen der geometrischen Eigenschaften eines Produkts auf CAE-Ergebnisse untersucht. Untersucht wurde ein Kraftstofftank, dessen Wanddicke durch das Herstellungsverfahren (Blow Molding) in Bezug zu den CAD-Daten variiert. Die CAD-Daten repräsentieren eine mittlere konstante Wanddicke, welche das Tankwandvolumen richtig wiedergibt, so dass zusammen mit der Dichte des Tankwandmaterials das Leergewicht des Tanks richtig wiedergegeben wird. Die Modalanalyse ist ein wichtiger Lastfall, die allerdings erheblich von der Wanddicke abhängt. Wird diese nicht korrekt wiedergegeben, so ist die Modalanalyse mit einem großen Fehler behaftet. Mit Hilfe von optischen Scans wurde ein exaktes geometrisches Modell des Tanks erzeugt und für die simulative Modalanalyse verwendet. Dieses Ergebnis wurde mit Testergebnissen vom Prüfstand verglichen und gezeigt, dass die Ergebnisse des idealisierten Tanks mit konstanter Wanddicke erheblich von der Realität abweichen können.

Anders als bei einem OEM muss die Organisationsstruktur bei einem Dienstleister derart flexibel sein, dass schnell projektbezogene und fachübergreifende Teams gebildet werden können. Daher spielt das Kompetenzmanagement bei STG eine wichtige Rolle. Zur Erweiterung der Kompetenzen und um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell an die Projektarbeit heranführen zu können wird innerhalb von STG ein Weiterbildungsmanagement aufgebaut. Im Hinblick auf das im Förderprojekt geplante KI-Expertensystem wird untersucht, wie die interne Weiterbildung mit dem KI-Expertensystem verbunden werden kann, denn das Expertensystem basiert auf unternehmensinternen Wissen, das auch zur Weiterbildung genutzt werden kann.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.segula.de/